Geschichte

Der Schützenverein Aldenhövel

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Die westfälischen Schützenvereine sind bekanntermaßen in den früheren Jahrhunderten gegründet worden, um die notwendige Selbstverteidigung gegen plündernde und raubende Banden zu gewährleisten. Zur Erhöhung der Abwehrbereitschaft wurden Vogelschießen veranstaltet, da die Männer im Umgang mit Gewehren ungeübt waren. Bei diesen Schützenfesten ging es oftmals hoch her, sodass die Obrigkeit gezwungen war Auswüchse zu unterbinden. Für die Bauerschaft Aldenhövel ist ein Vogelschießen für das Jahr 1618 – Beginn des 30-jährigen Krieges- bezeugt.

Im Laufe der Geschichte wandelten sich die Bedürfnisse der Schützenvereine, da die originären Aufgaben durch staatliche Organisationen übernommen wurden. Heute stehen soziale und gesellschaftliche Aspekte im Vordergrund. Die Pflege traditionellen Brauchtums und der Nachbarschaften, gegenseitige Hilfe, das gute Miteinander zwischen Alt und Jung prägen heute das Wirken unseres Schützenvereins. Die älteste erhaltene Königsplakette des Vereins ist von 1826 und gibt als Schützenkönig Bernard Heinrich Koddebusch an. Da keine anderen Aufzeichnungen aus der Entstehungszeit vorliegen, hat man späterdie Gründung des Vereins auf 1825 festgesetzt. In diese Zeit fällt auch der erste Schulbau in Aldenhövel.schützenfestfahne_transparent1

Seitdem wurden in unterschiedlichen Zeitabständen Schützenfeste veranstaltet. Größere Unterbrechungen gab es in den Kriegs- und Nachkriegsjahren. In den Anfangsjahren gab es zum Teil zwei Schützenkönige in einem Jahr, da die Verheirateten und die Junggesellen der Bauerschaft separate Vogelschießen durchführten.
Nach dem letzten Krieg wurden beginnend ab 1952 regelmäßig alle zwei Jahre Schützenfeste abgehalten, und zwar normalerweise zu Pfingsten im Festzelt bei Mevenkamp. Die jetzige Vereinsfahne wurde 1960 angeschafft und feierlich geweiht. Sie trägt unseren zeitlosen Sinnspruch „Wi holt – bineen“ (Wir halten – zusammen).
Die Vogelstange steht auch jetzt noch in der Nähe von Ridder am Rande eines Waldes. Dieser Platz gibt eine herrliche Kulisse für das Königsschießen ab und wird als das Herzstück des Vereins bezeichnet.
Besondere Beachtung finden immer die berittenen Offiziere und die mit Pferden bespannte Kutsche. Diese Tradition soll auch weiterhin beibehalten werden. Ab 1974 trat der Verein mit der neu gebildeten Jägerwache an. Heute ist sie nicht mehr wegzudenken, da sie sehr zum positiven Erscheinungsbild beiträgt.
Führte der Verein in der früheren Zeit nur die Schützenfeste und evtl. Nachfeiern durch, so sind in den letzten Jahren Veranstaltungen wie gemeinsame Radtouren, Jäger- und Sommerfeste, Filmabende, Preisschießen und gemeinsame Ausmärsche mit der Nachbarbauerschaft Bechtrup neu hinzu gekommen. Auf diese Weise erfüllt der Verein die sich selbst gestellte Aufgabe wie die Förderung der Geselligkeit und der Kameradschaft. Diesem Zweck dienen auch die Kinderschützenfeste, die alle zwei Jahre beginnend ab 1989 abgehalten werden.
Unvergessen werden die Feierlichkeiten anlässlich des 175-jährigen Bestehens des Schützenvereins im Jahre 2000 bleiben. Unter großer Beteiligung der Nachbarvereine und der gesamten Bevölkerung wurde ein glanzvolles Fest gefeiert bei dem als Höhepunkt „Der große Zapfenstreich“ abgehalten wurde.

Durch den WegfLuedinghausen-Klassentreffen-in-Aldenhoevel1_image_630_420f_wnall einiger in Aldenhövel ansässiger Einrichtungen wie der Poststelle, einer Gastwirtschaft und nicht zuletzt der Schule ist der Schützenverein die einzige integrierende Institution für die gesamte Bauerschaft geworden. Aus diesem Grunde ist dem Traditionsverein die Hauptverantwortung für eine funktionierende Bauerschaft, mit der sich die Bewohner gerne identifizieren, zugewachsen. Der Schützenverein Aldenhövel wird sich auch in Zukunft dieser Herausforderung nach besten Kräften stellen.

 

Robert Schulze Forsthövel – Jan. 2014